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Shooter Jennings: The Other Life (Review)

Artist:

Shooter Jennings

Shooter Jennings: The Other Life
Album:

The Other Life

Medium: CD
Stil:

Country Rock mit Extras

Label: Blue Rose Records/Soulfood
Spieldauer: 48:04
Erschienen: 19.04.2013
Website: [Link]

“Do you know who you are?“ steht als zentrale Frage im Innern von „The Other Life“. Im Falle SHOOTER JENNINGS sind die offensichtlichen Antworten leicht zu geben: Sohn der Country-Legenden Waylon Jennings und Jessi Coulter; selbst bekennender Country-Rebell mit einem Herz für Outlaws, Loner, Loser und Gunslinger. Wir begegnen allen auf dem aktuellen Album. Das auch einen begleitenden Film besitzt. Blake Judd ist für die visuelle Umsetzung zuständig. Sehenswerte Eindrücke finden sich auf JENNINGS Homepage.

The Other Life“ ist ein Album, das sich nicht um Grenzen schert; Country und Rock sind das Fundament, auf dem sich JENNINGS und seine vorzüglichen Begleiter mit Nachdruck und hoher Intensität entfalten. Ungewöhnlich bereits der Einstieg mit HARRY NILSSONs „Flying Saucer Song“, das mit rumpelndem Piano, Bongos from Brazil, Stille und Hall eine unheilschwangere BEATLES-in-der-Geisterstadt-Atmosphäre verbreitet. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. „Mama, It’s Just My Medicine“ beginnt als straighter Country Rocker, bevor scharfe Synthesizer die ganze Chose zerpflücken und eine Lehrminute in wahrem Progressive Rock vollführen. Wild, verspielt, innovativ. Gefolgt vom eindringlichen „15 Million Light Years Away“, das als Co-Sänger Jim Dandy präsentiert, der klingt, als hätte JENNINGS ihn im Morgengrauen vom Tresen geholt und gebeten, um sein Leben zu singen. Hypnotisch und nachdrücklich, genau das richtige Vorspiel für den irrwitzig herumtaumelnden „Gunslinger“, der nicht nur die Kanone, sondern auch (wieder) Synthesizer und Saxophon auspackt, entfesselt zum Schluss. „Do you Feel me“… und wie.

Doch auch die “traditionelleren” Stücke haben es in sich. Wie das zentrale “Outlaw You”, im Auge des Hurrikans, das die weichgespülten Nashville-Country-Poser verspottet, die JOHNNY CASH und HANK WILLIAMS „namedroppen“, aber nix auf die Reihe kriegen, außer stolze Cowboy-Baseball-Hutträger zu sein und heiße Luft zu produzieren. Scharf, giftig, nur ein klein bisschen gemein und ins Mark treffend. Oder „The White Trash Song“, der fast als Klangcollage, mit Hühnern und anderen Viechern im Hintergrund, beginnt, bevor zum Square Dance geladen wird, den kein White-Trash-Hühnerauge überstehen wird.

Nicht zu vergessen, die Balladen wie „Wild And Lonesome“. Patty Griffin gibt sich die Ehre und die Pedal Steel bekommt ihren elaborierten Auftritt. Noch gelungener ist der Titeltrack, der wie ein gehaltenes Versprechen klingt. Lediglich „The Low Road“ ist ein kleines Intermezzo, welches zeigt, dass SHOOTER JENNINGS und seine Kumpane auch in einer x-beliebigen Redneck-Bar am Rande eines verlorenen Highways auftreten könnten, ohne dass ihre Credibility in Frage gestellt würde.

FAZIT: Wenn SO moderne Country-Music aussieht: mehr davon. Viel mehr. SHOOTER JENNINGS spielt einen unwiderstehlichen und eigenwilligen Mix aus Country, Psychedelica (mit einem Hauch von Prog) und treibendem Rock, der von Anfang bis Ende überzeugt. Oder wie Wild Bill Hickock zu sagen pflegte: „What a hell of a record!“

Jochen König (Info) (Review 5715x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Flying Saucer Song
  • A Hard Lesson To Learn
  • The White Trash Song (feat. Scott H. Biram)
  • Wild & Lonesome (feat. Patty Griffin)
  • Outlaw You
  • The Other Life
  • The Low Road
  • Mama, It’s Just My Medicine
  • The Outsider
  • 15 Million Light-Years Away (feat. Jim Dandy)
  • The Gunslinger

Besetzung:

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